70 JAHRE POTSDAMER ABKOMMEN: AN EINEM NEUEN SCHEIDEWEG?

Donnerstag, 17. September 2015, Orangerie Sanssouci, Potsdam

Als vor 70 Jahren im Potsdamer Schloss Cecilienhof die „großen Drei“, die alliierten Regierungschefs Winston Churchill (England), Harry Truman (USA) und Josef Stalin (UdSSR), nach neun Sitzungstagen das „Vier-Mächte-Abkommen“ unterzeichneten, waren sie der Überzeugung, dass „ihre Regierungen und Völker, zusammen mit anderen Vereinten Nationen, die Schaffung eines gerechten und dauerhaften Friedens sichern werden.“

Das Potsdamer Abkommen ermöglichte es den Deutschen, ihr Land auf einer demokratischen und friedlichen Grundlage wiederaufzubauen. 1990, mit dem Ende des Kalten Krieges, wurde es durch den sogenannten „Zwei-plus-Vier-Vertrag“ ersetzt. Diese von der Bundesrepublik Deutschland, der Deutschen Demokratischen Republik, Frankreich, Großbritannien, der UDSSR und den USA unterschriebene Vereinbarung war die Grundlage für die europäische Friedensordnung – und für die nach dem Zusammenbruch des Ostblocks weit verbreitete Erwartung, dass am „Ende der Geschichte“ ein „trikontinentaler Friedensraum“ (Heinrich August Winkler) stehen würde.

25 Jahre später sind die Hoffnungen auf mehr Frieden und Stabilität schon innerhalb Europas ins Wanken geraten. Konstellationen driften auseinander. Nicht Freiheit, gegenseitiges Vertrauen und Demokratie prägen das Gesicht Europas, sondern Angst, Abgrenzung, populistische Tendenzen und sogar wieder Krieg. Der Krieg in der Ostukraine stellt die gesamte europäische Nachkriegsordnung in Frage und ist zum „ständigen Begleiter des Friedens“ (Herfried Münkler) geworden. Innerhalb der Europäischen Union hat die Schuldenkrise währenddessen die strukturellen Probleme des Einigungsprojekts wie im Brennglas deutlich werden lassen. „Je näher sich die Völker im Verlauf des Integrationsprozesses kamen, desto deutlicher wurden die Unterschiede in Mentalität, Kultur und historischer Prägung“, kommentiert der FAZ-Herausgeber Berthold Kohler. 25 Jahre nach der Wiedervereinigung und knapp ein Jahrzehnt nach der größten Erweiterungsrunde ihrer Geschichte sind der Glaube an die Sinnhaftigkeit und Machbarkeit einer politischen Union Skepsis gewichen. Und während die Anschläge von Paris Anfang 2015 der Welt das Gefahrenpotential des Islamismus mitten in Europa vor Augen führte, wurde in Deutschland mit "Lügenpresse" ein Ausdruck zum "Unwort des Jahres" gewählt, den die Nationalsozialisten zur Denunziation von Kritikern sowie als Behauptung gebrauchten, die Presse sei durch das "Weltjudentum" gesteuert.    

Vor diesem Hintergrund veranstalten das M100 Sanssouci Colloquium und die Alfred Herrhausen Gesellschaft im September 2015 zwei Konferenzen zu dem thematischen Schwerpunkt „70 Jahre Potsdamer Abkommen“.
Das M100 Sanssouci Colloquium findet am  Donnerstag, 17. September 2015, in der Orangerie von Sanssouci in Potsdam statt. Am folgenden Tag veranstaltet die Alfred Herrhausen Gesellschaft im Atrium der Deutschen Bank Unter den Linden sein Konferenzformat „Denk ich an Deutschland“ (gemeinsam mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung)

Ziel des M100 Sanssouci Colloquiums ist ein konstruktives, intersektorales Gespräch zwischen Vertretern von Politik, Wissenschaft, Medien und Journalismus sowie Internetindustrie über das Erbe des Potsdamer Abkommens und die Perspektiven eines freiheitlichen, demokratischen Europas in einer zusehends unübersichtlichen Weltordnung. (Die Agenda finden Sie hier.)

Das Ergebnis der Diskussionen soll am nächsten Tag in die Konferenz der Alfred Herrhausen Gesellschaft eingebracht werden.

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